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Die 1960er

Wachstumsjahre

Die Schwesterzeitschrift Intereconomics etabliert sich

Seit 1963 wird die englische Ausgabe des Wirtschaftsdienst unter der alleinigen Regie des HWWA herausgegeben und in „Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv: Monthly Review of Economic Politics“ umbenannt. Ab 1966 heißt diese Publikation dann Intereconomics und erscheint monatlich (von 1976 an alle zwei Monate). Auch der Wirtschaftsdienst wird ab August 1964 allein vom HWWA herausgegeben.

Im Jahr 1965 zieht das HWWA aus der „Alten Post“ in der Hamburger Innenstadt aus, in der es über 40 Jahre residiert hatte. Die Räumlichkeiten sind durch Kriegseinwirkungen, die Folgen der Flutkatastrophe von 1962 und allgemeine Baufälligkeiten nicht mehr zumutbar. Für einige Jahre müssen das Institut und die Redaktion in verschiedene Übergangsquartiere ausweichen.

Durch das starke Anwachsen des Forschungsbereiches wird ein neuer Organisationsplan für das HWWA aufgestellt. Die Redaktion wird 1965 Stabsabteilung. Nach dem Tod von Lothar Berghändler leiten bis 1970 fünf Chefredakteure die Zeitschrift: Karl Surenhöfener, Hellmut Hartmann, Ernst Niemeier, Christian Franck und Dietrich Kebschull.

Inhaltlich beschäftigen sich die Wirtschaftsdienst-Artikel unter anderem mit der Festigung und Vergrößerung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, mit der ersten Rezession der jungen Bundesrepublik 1967, der zunehmenden Pressekonzentration und den internationalen Bevölkerungswachstum.

Neu im Wirtschaftsdienst sind Interviews: So befragen die Redakteure den tschechischen Ökonom Ota Sik zum sogenannten „dritten Weg“ zwischen Plan- und Marktwirtschaft, den US-Ökonom W. Michael Blumenthal zu Protektionismus und Zollsenkung sowie Kenneth Galbraith, US-Volkswirt , Diplomat und Autor, über sein Buch „Die moderne Industriegesellschaft“.

Quelle: Helmut Leveknecht: 90 Jahre HWWA. Von der Zentralstelle des Hamburgischen Kolonialinstituts bis zur Stiftung HWWA. Eine Chronik, Hamburg 1998.

Artikel aus den 1960ern