Ein Service der

Die 1910er

Erster Weltkrieg

„Kriegswirtschaftliche Mitteilungen über das Ausland“

Der Wirtschaftsdienst erscheint erstmalig 1916 in Hamburg, wo die Redaktion bis heute ansässig ist. Herausgeber ist die Zentralstelle des Hamburgischen Kolonialinstituts (gegründet 1908) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel. Auf Anregung des Nachrichtenoffiziers Freiherr von Rechenberg wird die Auswertung der Publikationen der Institute durch die Nachrichtenstelle des Kolonialinstituts zu einer ständigen Berichterstattung ausgebaut. Die Herausgabe des Wirtschaftsdienst beginnt am 9. August 1916 als „kriegswirtschaftliche Mitteilungen über das Ausland“. Zunächst ist die Zeitschrift nur als vertrauliche Informationsquelle für den Generalstab, das Reichswirtschaftsamt und hamburgische Unternehmen gedacht.

Seit dem 14. November 1916 steht der Wirtschaftsdienst auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Er erscheint wöchentlich und enthält kritische Aufsätze über wirtschaftliche Themen, periodische Länderberichte, weltwirtschaftliche Übersichten, Konjunkturberichte und Statistiken. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges im Jahr 1918 geht der Wirtschaftsdienst in „Wirtschaftsdienst – Deutscher Volkswirt“ über.  Seit 1919 wird die Zeitschrift nur noch vom Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA) herausgegeben und schließlich in „Wirtschaftsdienst“ umbenannt.

Der Krieg mit all seinen wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen war Hauptthema der Redaktion unter Hauptschriftleiter Paul Heile. Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs drehten sich auch im Wirtschaftsdienst zahlreiche Artikel um die Wirtschafts- und Sozialordnung der entstehenden Weimarer Republik. Auseinandersetzungen mit sozialistischen Ideen finden sich ebenso wie die Forderung, dass Deutschland nach dem Krieg noch mehr Kolonien zuständen als vorher.

Quelle: Helmut Leveknecht: 90 Jahre HWWA. Von der Zentralstelle des Hamburgischen Kolonialinstituts bis zur Stiftung HWWA. Eine Chronik, Hamburg 1998.

Artikel aus den 1910ern